Aktuell wurde mit der Gründung der „Deilmann-Thyssen Schachtbau Sp. z o.o.“, Katowice der Grundstein gelegt, um auch in Polen mit Bergbauspezialarbeiten tätig werden zu können.

Vor mehr als zehn Jahren hat die THYSSEN SCHACHTBAU GMBH unter Einfluss der Auswirkungen des Rückzugs aus dem nationalen Steinkohlenbergbau die strategischen Ziele der Bergbauspezialgesellschaft auf Grund deren damaliger, extremer Abhängigkeit von diesem Bergbausektor neu definiert: in mindestens drei Ländern sollte die Gesellschaft mit mindestens jeweils drei Aufträgen im Bereich Schachtbau und Bohren tätig sein. 

Die Gesellschaft ist mittlerweile in der Alpenregion, in Russland und Kasachstan tätig. Darüber hinaus ist THYSSEN SCHACHTBAU GMBH mit Bohr- und Gefrierleistungen in weiteren 8 Schachtbauprojekten Russlands involviert. Logische Konsequenz aus dieser Auftragslage in Russland war die Gründung einer Tochtergesellschaft sowie weiterer Filialen in der russischen Föderation.

Dies hat zu einem erhöhten Bekanntheitsgrad der TS auch in Mittel- und Osteuropa geführt, so dass wir seit 2011 bereits mehrfach von potentiellen Kunden aus Polen und Tschechien aufgefordert worden sind, uns an den Ausschreibungen für ihre jeweiligen Schacht- und Bunkerbauprojekte - insbesondere im Steinkohlenbergbau -  zu beteiligen und unser Wissen bezüglich der Bergbautechnologie in Deutschland auch  hier einzubringen.

Nach einer umfangreichen und detaillierten Marktanalyse, die für die nächsten Jahre ein enormes Potential an Schachtarbeiten (Teufen, Tieferteufen, Umbauten u.v.a.) in Polen und Tschechien aufzeigt,  hat der Vorstand der THYSSEN SCHACHTBAU Gruppe beschlossen, aufgrund der bisherigen Erfahrungen  auch auf diesem  Markt mit einer eigenen Firma tätig zu werden.

In ähnliche Richtung liefen in jüngster Zeit auch die Überlegungen der Deilmann-Haniel Gruppe aus Dortmund und so reifte der Entschluss, gemeinsam ein neues Unternehmen zu gründen  - die „Deilmann-Thyssen Schachtbau Sp. z o.o.“, kurz DTS, mit Sitz in Katowice im Herzen des oberschlesischen Kohlereviers.

Am 06.03.2013 wurde im Rahmen einer feierlichen Stunde in den Räumlichkeiten des Katowicer Büros im Beisein hochrangiger Vertreter aus Politik, Kirche und Bergbau der Gründung der neuen Gesellschaft gedacht und den Verantwortlichen für die Leitung der Gesellschaft Bergmannsglück und erfolgreiches Gelingen gewünscht. 

Für die Leitung der neuen Unternehmung konnten zwei erfahrene polnische Führungskräfte gewonnen werden, die mit den Gegebenheiten und Besonderheiten des polnischen Marktes vertraut sind und zudem in beiden Sprachen kommunizieren können. Um diese beiden Herren herum wird nun ein ebenfalls zweisprachiger Mitarbeiterstamm für die Akquisition erster Aufträge  aufgebaut, die dann unter Einbeziehung polnischer Fachkräfte abgewickelt werden sollen.

Die beiden Muttergesellschaften werden die Entwicklung der neuen Gesellschaft aktiv begleiten und mit technischer Planung, Maschinen und Geräten, erfahrenem Personal und Finanzierung zur Seite stehen.

Die Zusammenarbeit deutscher und polnischer Bergleute wird seit Jahrzehnten in Deutschland praktiziert und hat dort Tradition. Polnische Bergleute arbeiten gemeinsam mit deutschen Bergleuten in der untertägigen Streckenauffahrung und im Schachtbau; unter umgekehrten Vorzeichen soll diese Zusammenarbeit nun fortgesetzt werden.

Durch diese alte Verbundenheit, durch die Kundennähe, das im Deutschen Bergbau angeeignete Know-how sowie die finanzielle Unterstützung der beiden Mutterhäuser besteht seitens DTS die berechtigte Hoffnung, kurzfristig auf dem polnischen Markt Fuß zu fassen  und sich mittelfristig als eigenständiges Unternehmen etablieren zu können.

Zur Zeit werden mehrere Ausschreibungen für Planungs- und Machbarkeitsstudien, für das Tieferteufen eines Schachtes auf dem Bergwerk Janina und das Teufen eines Bunkers auf dem Bergwerk Pniowek bearbeitet  - in der Hoffnung, vielleicht sogar  schon dieses Jahr einen ersten Auftrag akquirieren zu können.

Dipl.-Ing. Thomas Jank
Dipl.-Ing. Casaer Lis