Auf dem letzten aktiven Steinkohlenbergwerk im Ruhrgebiet wurde am 15. Dezember 2016 Geschichte geschrieben.
Im Baufeld West des Bergwerkes Prosper-Haniel gingen die Vorleistungsarbeiten mit dem Durchschlag im Aufhauen 547.8 zu Ende. Dies bedeutet, dass bis zum Ende der Kohlenförderung im Jahre 2018 keine weiteren Vorrichtungsstrecken mehr benötigt bzw. aufgefahren werden.
Nach ca. 240 m Auffahrung des insgesamt 340 m langen Aufhauens stellte eine Vortriebsmannschaft des Bottroper Bergwerkes mit einer Teilschnittmaschine AM 105 den Durchschlag erfolgreich her und markierte einen Meilenstein in der 160-jährigen Geschichte des Bergwerkes.
An diesem bedeutenden Vorleistungsprojekt waren auch zwei Vortriebsmannschaften der THYSSEN SCHACHTBAU GMBH erfolgreich beteiligt.
So wurde die westliche Abbaubegleitstrecke 547.1 mit einer Teilschnittmaschine AM 105 und die östliche Strecke 547.0 konventionell im Bohr- und Sprengvortrieb erfolgreich aufgefahren. Nach dem Erreichen der Streckenendlänge in der Kohlenabfuhrstrecke 547.0 erhielt unsere Vortriebsmannschaft den Auftrag, der TSM-Mannschaft des Bergwerkes entgegen zu fahren.
Nach ca. 100 m Auffahrung im Aufhauen 547.8 wurde dann durch unsere Vortriebsmannschaft am 2. Dezember 2016 der letzte Abschlag in einer Flözstrecke an der Ruhr gesprengt, ebenfalls ein historisches Ereignis.
Nach Beendigung der Vortriebsarbeiten für die Vorrichtung der Kohlenvorräte gibt es nur noch einen Streckenvortrieb im Ruhrbergbau.
Diese Auffahrung, der sogenannte Grubenwasserkanal, wird für die spätere Stilllegung der Bergwerke benötigt. Die THYSSEN SCHACHTBAU GMBH erhielt im Jahre 2015 den Auftrag für die ca. 2.200 m lange Auffahrung.
Zurzeit sind ca. 800 m Strecke aufgefahren, und die Vortriebsmannschaft konnte die Zielvorgaben des Auftraggebers mit Erfolg einhalten. Bis zum Erreichen des Grubenfeldes Möller-Rheinbaben warten jedoch noch einige bergmännische Herausforderungen auf die hochmotivierte Kolonne um Reviersteiger Reinhard Kissmann.
Ulrich Barth